Der Maibaumbrauch


Das Aufstellen des Maibaums ist heute besonders in alpenländischen Gegenden ein beliebter Brauch zur Eröffnung des "Wohnemonats" Mai.

Diese Tradition geht zurück auf einen Brauch, der aus dem 13. Jahrhundert überliefert ist. Damals waren grüne Zweige zum Maianfang ein Sinnbild der Fruchtbarkeit und des Segens.

Im 16. Jahrhundert begann man, Ortsmaibäume aufzustellen, die bis auf den Wipfelbusch entästet, geschäpst und mit Kränzen und Bändern geschmückt waren. Diese Bäume symbolisierten ebenfalls die Fruchtbarkeit, wobei der Stamm für das Männliche und der Kranz für das Weibliche stand. Der Maibaum galt als Glücksbringer und sollte Unheil von der Dorfgemeinschaft abhalten.

Ein Maibaum mit Figuren, so wie man ihn heute vor allem im oberbayrischen Alpenvorland findet, ist erstmals 1585 auf einem Bild des Malers Hans Donauer zu sehen.

Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich der Maibaum zu einem Symbol des neuen Staatsbewusstseins, denn die freien Gemeinden sahen in ihm ein Zeichen der erlangten bürgerlichen Selbstständigkeit. Das sollen auch die Zunftzeichen der verschiedenen Handwerker sowie die Bilder von Kirche und Rathaus ausdrücken.

Regional unterschiedlich bleibt der Baum nur für die Dauer des Monats Mai, ein Jahr oder wie bei uns Hoaschdengern üblich fünf Jahre lang stehen.

Große Unterschiede gibt es aber auch im äußeren Erscheinungsbild. Während der Maibaum in einigen Gegenden mir Rinde und Wipfel aufgestellt wird, findet man besonders in Oberbayern überwiegend gehobelte und weiß-blau gestrichene Bäume. Darin kommt die Heimatverbundenheit ebenso zum Ausdruck, wie durch die weiß-blaue Fahne, die immer am 1. Mai eines jeden Jahres gehisst und am Monatsende abgenommen wird. 

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